Verdauungsstörungen
Verdauungsstörungen ist ein Sammelbegriff für Beschwerden der Verdauungsorgane. Am häufigsten sind Bauchschmerzen, Durchfall, Verstopfung, Blähungen und Sodbrennen. Meist sind die Ursachen harmlos.
Formen, Ursachen und Symptome
Die Ursachen von Verdauungsstörungen sind vielfältiger Natur.
Unter Blähungen versteht man eine übermäßige Gasansammlung im Magen-Darm-Trakt. Die Patienten leiden unter einem aufgetriebenen Bauch, übermäßigen Darmgeräuschen und dem Abgang von Gasen aus dem Darm. Verursacht kann dies sein durch Luftschlucken, Verzehr blähender Nahrungsmittel, wie Kohl oder Zwiebeln oder eine Unverträglichkeit von bestimmten Nahrungsmitteln.
Durchfall liegt vor, wenn mehr als drei dünnflüssige Stühle pro Tag und eine überdurchschnittliche Stuhlmenge auftreten. Begleitet werden kann der Durchfall von Blähungen, übermäßigen Darmgeräuschen und Bauchschmerzen. Ursachen sind häufig Infektionen mit Viren oder Bakterien oder Unverträglichkeit von Nahrungsmitteln.
Bei Verstopfung leidet der Betroffene unter unregelmäßiger, seltener Stuhlentleerung mit hartem Stuhl und Schwierigkeiten beim Stuhlgang. Ursachen von Verstopfung können sein: ballaststoffarme Kost, Bewegungsmangel, mangelnde Flüssigkeitsaufnahme, unterdrückter Stuhldrang, beispielsweise durch Zeitmangel, aber auch bei Erkrankungen im Analbereich (Hämorrhoiden oder Analfissur), Ernährungsumstellung auf Reisen, Stress und Schichtarbeit. Bei manchen Medikamenten kann es als Nebenwirkung zu Verstopfung kommen und Verstopfung kann als Begleitsymptom von einigen Erkrankungen vorkommen ( bei multipler Sklerose, Diabetes oder Schilddrüsenunterfunktion).
Sodbrennen ist ein brennender Schmerz hinter dem Brustbein, der bis zum Hals oder Rachen ausstrahlen kann, eventuell verbunden mit saurem Aufstoßen. Verursacht wird Sodbrennen durch große Mengen an fettem, saurem oder scharfem Essen, Kaffee oder schwarzer Tee, Schokolade oder andere Süßigkeiten, Alkohol oder Nikotin. Außerdem kann Sodbrennen auch während der Schwangerschaft auftreten. Dies ist häufig durch eine Funktionsstörung des Schließmuskels des Magens, einen Bruch im Zwerchfell, durch das sich Teile des Magens nach oben stülpen, Übergewicht oder eine akute Gastritis bedingt.
Leiden Sie unter immer wiederkehrenden Verdauungsstörungen, suchen Sie am besten Ihren Hausarzt auf. Dieser wird die gesamte Krankengeschichte aufnehmen, Sie körperlich untersuchen und weitere Untersuchungen veranlassen, wie eine Blut- und Stuhluntersuchung, eine Magen- oder Darmspiegelung und Ultraschall des Bauchraums.
Die Therapie richtet sich dann nach Art der Beschwerden und der Ursache der Erkrankung.
Weitere Maßnahmen bei Verdauungsbeschwerden
Nehmen Sie sich ausreichend Zeit für Ihre Mahlzeiten und kauen Sie gründlich. Verdauungsfördernd wirken bestimmte Kräuter und Gewürze, wie Pfefferminze, Fenchel, Kümmel, Anis als Tees oder pflanzliche Arzneimittel. Bei Bauchschmerzen entkrampfend wirkt auch Wärme, zum Beispiel als warme Wickel oder Wärmflasche.
Gelegentliche Blähungen können Sie gut mit folgenden Hausmitteln behandeln: Meiden Sie blähende Nahrungsmittel, wie Zwiebeln, Kohl, Hülsenfrüchte. Führen Sie ein Ernährungstagebuch, um herauszufinden, welche Nahrungsmittel Sie nicht vertragen.
Durchfall klingt meist von allein nach einiger Zeit ab. Allerdings muss auf einen Ausgleich der verlorenen Flüssigkeit und Elektrolyte geachtet werden. Unterstützend wirken beispielsweise geriebener Apfel, Bananen oder Haferflocken.
Eine Besserung von Verstopfung lässt sich in den meisten Fällen durch eine Umstellung der Lebensweise erreichen: Trinken Sie ausreichend, mindestens 2 Liter pro Tag, Essen Sie ballaststoffreiche Nahrungsmittel (Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte, Vollkorn-Müsli). Bewegen Sie sich ausreichend. Wenn Sie Stuhldrang verspüren, gehen Sie diesem nach und nehmen Sie sich genug Zeit dafür, oder versuchen Sie, jeden Tag um die gleiche Uhrzeit die Toilette aufzusuchen, so dass Ihr Darm sich an diese Zeit gewöhnt.
Bei leichtem Sodbrennen ist es hilfreich wenn Sie vor allem abends üppige Mahlzeiten, Kaffee, Schwarztee, Süßigkeiten, säurehaltige und kohlensäurehaltige Getränke meiden. Nehmen Sie vor dem Schlafengehen nur noch kleine Mahlzeiten zu sich. Als Hausmittel gegen leichtes Sodbrennen haben sich bewährt: fettarme oder verdünnte Milch, Kamillentee, Natron, Kartoffelsaft und langsames Kauen von Mandeln oder Weißbrot.