Kinder und Ernährung
In den ersten Monaten sollte jedes Kind gestillt werden. Mit der Muttermilch erhält es wichtige Stoffe für die Entwicklung eines gesunden Körpers.
Für die körperliche und geistige Entwicklung von Kindern und Jugendlichen spielt eine ausgewogene Ernährung eine wichtige Rolle. In den vergangenen Jahren hat sich die Ernährungssituation der Heranwachsenden jedoch stark gewandelt. Kinder essen sehr häufig zu viel, süß und fettig. An den Supermarktkassen locken süße Snacks und Softdrinks.
Dazu kommt, dass sich Kinder und Jugendliche durch Fernsehen und Computer immer weniger bewegen. Sie treiben weniger Sport und spielen seltener als früher in der Natur. Für die Ausbildung der Muskeln und die Stärkung des Herz-Kreislauf-Systems ist jedoch ausreichend Bewegung notwendig.
Nach Erfahrungen aus Schuleingangsuntersuchungen sind circa zehn bis 18 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Deutschland übergewichtig. An der schweren Form des Übergewichts, der Adipositas, sollen nach Angaben des Bundesministeriums für Ernähung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz etwa vier bis acht Prozent der Betroffenen leiden. Die meisten davon quälen sich lebenslang mit den vielen Pfunden rum.
Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen hat nachhaltige Folgen für das Herz-Kreislaufsystem. Zudem erhöht sich bei übergewichtige Kindern das Risiko an Diabetes zu erkranken. So wird der sogenannte Altersdiabetes immer häufiger bereits bei Jugendlichen beobachtet.
„Besser essen. Mehr bewegen. KINDERLEICHT“ ist eine Aktion des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Ziel ist es, Übergewicht und Adipositas bei Kindern und Jugendlichen wirksam zu bekämpfen. Seit Beginn der Kampagne werden ausgewählte Maßnahmen in Schulen, Kindergärten, Kindertagesstätten und zu Hause vom Ministerium gefördert.
Im Rahmen der Aktion lernen Kinder und Erwachsene wie wichtig eine gesunde Ernährung sowie ausreichend Bewegung sind und wie sie diese problemlos in den Alltag integrieren können. Detaillierte Informationen finden Sie auf der Seite des Bundesministeriums. (www.kinder-leicht.net)
Gesund ernähren von Anfang an
Viele Kinder bekommen bereits in den ersten Monaten zu viel zu essen, immer häufiger sogar schon im Mutterleib. Gegen eine „Überfütterung“ des Kindes reicht nach der Geburt einfach nur Muttermilch. So sei nach Empfehlung von Prof. Dr. Andreas Plagemann von der Berliner Charité Stillen die einfachste Methode gegen Übergewicht. Wie der Experte im Magazin „Der Spiegel“ sagte, wäre eine Überfütterung mit Muttermilch nicht möglich. Nach Einführung der Beikost sollten die Babys weitergestillt werden, da sie mit der Muttermilch wertvolle Schutz- und Inhaltstoffe, zum Beispiel für den Aufbau des Immunsystems, erhalten.
Ab dem 4. bis 6. Lebensmonat kann langsam mit Breikost neben dem Stillen begonnen werden. Da sich jedes Kind individuell entwickelt, sollten Ernährungspläne die Vorlieben für bestimmte Mahlzeiten und den Energiebedarf beachten. So verbrauchen lebhafte Kinder mehr Energie als ruhige.
Wer sich unsicher ist, wie ein Ernährungsplan für sein Kind aussehen sollte, kann sich beim Forschungsinstitut für Kinderernährung in Dortmund telefonisch beraten lassen. Das Institut hält auf seiner Internetseite auch zahlreiche Informationsbroschüren zur Bestellung bereit (http://www.fke-do.de).
Die Firma Holle bietet eine breite Auswahl an Säuglingsmilchnahrung und Breien an. Dabei hält sich die Firma an die Vorgaben des Forschungsinstituts für Kinderernährung. Die Rohstoffe für ihre Produkte werden nach Angaben der Firma „wann immer möglich aus biologisch-dynamischen Anbau“ gewonnen. Sie enthalten eine ausgewogene Menge an Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen und Eiweißen. Zudem kommen die Produkte ohne Milcheiweiß, Salzzusatz, Kristallzuckerzusatz und Bindemittel aus.
Redaktion: Tilman Bemm, 26. Juni 2012