Heuschnupfen – wenn die Pollen im Anflug sind
Kaum werden die Tage wieder länger, beginnt für Millionen Deutsche das große Niesen, Schniefen und Augenjucken. Der Grund: die Pollensaison hat begonnen. Mit Medikamenten lassen sich die Symptome des Heuschnupfens gut abmildern.
- Heuschnupfen frühzeitig behandeln – schützt vor Asthma
- Medikamente als Helfer gegen Heuschnupfen
- Impfung gegen Heuschnupfen
- Regeln bei Pollenalarm:
Je nach Wetterlage lassen Frühblüher wie Hasel oder Erle ihre Allergie auslösende Fracht bereits ab Januar fliegen. Anfang des Jahres folgen dann die Erlenpollen und ab März blühen die Birken. Nach ihrer Blütezeit Anfang Mai, geht es gleich weiter mit den Gräsern. Zusammen mit Roggen bereiten sie mehr als der Hälfte der Heuschnupfengeplagten Probleme und das den ganzen Sommer lang.
„Heute leidet bereits ein Viertel der Bevölkerung an der Volkskrankheit Heuschnupfen“, weiß Professor Dr. Claus Bachert von der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und Klinische Immunologie (DGAKI). „Wer allergisch auf früh blühende Bäume und Gräser ist, und das ist gar nicht so selten, muss jedes Jahr mit einer Leidenszeit von etwa acht Monaten rechnen.“
Heuschnupfen frühzeitig behandeln – schützt vor Asthma
Manche trifft es so schlimm, dass sie sich kaum mehr vor die Tür trauen. Doch soweit sollte es niemand kommen lassen, schließlich stehen mittlerweile verschiedene wirksame Behandlungsmethoden zur Verfügung, um geröteten Augen, Fließschnupfen und Niesattacken etwas entgegenzusetzen.
Dabei gilt: je eher, desto besser. Heuschnupfenpatienten tragen ein deutlich erhöhtes Risiko, später an Asthma zu erkranken. „Etagenwechsel“ nennen Allergologen dieses Phänomen, wenn die allergischen Symptome quasi auch noch ein Stockwerk tiefer, also in die Lungen, wandern.
Wer hinter seinem Schnupfen eine allergische Ursache vermutet, sollte unbedingt einen Allergietest bei einem Allergologen durchführen lassen. Steht der Übeltäter fest, lassen sich die Zeiten der schlimmsten Pollenbelastung mit Hilfe einiger Verhaltensregeln besser überstehen. Eine wertvolle Hilfe bieten die regionalen Pollenflugvorhersagen in Radio, Zeitungen oder beim Deutschen Wetterdienst.
Komplett entfliehen kann den winzig kleinen Pollen allerdings niemand. Bei Baumpollenallergien reichen schon zehn Pollenkörner pro Kubikmeter Luft, um bei Allergikern eine Reaktion hervorzurufen. Nicht viel, wenn man bedenkt, dass beispielsweise eine Birke pro Blütenstand mehr als fünf Millionen dieser allergenen Quälgeister freisetzt. Hinzu kommt, dass Pollen bei entsprechenden Windverhältnissen Flugstrecken von mehreren tausend Kilometern zurücklegen können.
Medikamente als Helfer gegen Heuschnupfen
Allopathische Medikamente bringen bei Heuschnupfen meist zuverlässig Besserung. Dazu zählen Medikamente wie Lorano akut oder Cetirizin Hexal Filmtabletten oder Cetirizin Hexal Saft. So genannte Antihistaminika bremsen eine allergische Reaktion aus und helfen bei regelmäßiger Anwendung über die gesamte Pollenflugzeit. Die Mittel gibt es zum Einnehmen sowie in Form von antiallergischen Tabletten, Nasensprays – wie zum Beispiel MometaHexal – und Augentropfen. Bei stärkeren Beschwerden machen kortisonhaltige Nasensprays Sinn. Kortison wirkt direkt an den Schleimhäuten und gelangt so gut wie gar nicht in den Blutkreislauf. Ängste vor Nebenwirkungen sind daher unbegründet. Kortisonhaltige Nasensprays benötigen einige Tage Anlaufzeit, bevor sie ihre volle Wirkung entfalten.
Impfung gegen Heuschnupfen
Die verschiedenen Medikamente haben eins gemeinsam: Sie bekämpfen die Symptome, nicht aber die Ursache des Heuschnupfens. Hier setzt die spezifische Immuntherapie (SIT) an, auch Hyposensibilisierung oder Allergie-Impfung genannt. Um das überschießende Immunsystem des Allergikers langsam an den Feind zu gewöhnen, erhalten die Patienten über mehrere Jahre den Allergie auslösenden Stoff gespritzt als Tropfen. Ganz neu für Gräserpollenallergiker gibt es auch leicht zu handhabende Tabletten. Die spezifische Immuntherapie weist Erfolgsraten bis zu 90 Prozent auf.
Welche Form der Immuntherapie genau die richtige ist, entscheidet ein auf Allergien spezialisierter Facharzt nach einer ausführlichen Diagnostik.
Regeln bei Pollenalarm:
- Aufenthalt im Freien einschränken
- Fenster nachts schließen
- Haare vor dem Zubettgehen waschen
- Kleidung nicht im Schlafzimmer ausziehen
- Pollenschutzgitter an den Fenstern anbringen
- Pollenfilter im Auto installieren
Redaktion: Tilman Bemm