Gluten – wenn’s im Bauch rumort
Leiden Sie häufig an Bauchschmerzen und Durchfall? Dann könnte eine Zöliakie dahinterstecken. Diese wird durch eine Unverträglichkeit von Gluten verursacht.
Was ist Gluten und worin ist es enthalten?
Gluten ist ein Klebe-Eiweiß, das in vielen Getreidesorten vorkommt. An für sich ist Getreide gesund und gehört zu einer ausgewogenen Ernährung. Es versorgt den Körper mit Kohlenhydraten sowie Vitaminen und liefert Ballaststoffe für die Verdauung. Aber auch Babynahrung, Fertiggerichte, Fruchtjoghurts, Schokolade, Wurst, Pizza und Bier können Gluten enthalten – die Kleber-Eiweiße werden bei der Herstellung in Form von Aromen oder Stabilisatoren beigemischt.
Erste Anzeichen – Symptome
Viele Betroffene ahnen nichts von ihrer Krankheit. Sie fühlen sich gesund, abgesehen davon, dass ihnen manchmal unwohl ist. Nur selten wird das mit dem Genuss von Getreide in Verbindung gebracht. Die Dünndarmschleimhaut reagiert bei diesen Menschen überempfindlich auf das Gluten. Folge: Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall und Übelkeit bis hin zu Erbrechen. Die gereizte Schleimhaut kann sich auf Dauer entzünden. Durch die ständige Entzündung können Nährstoffe, Mineralien und Vitamine nicht mehr richtig aufgenommen werden.
Bleibt die Krankheit unerkannt, können schwere Mangelerscheinungen die Folge sein. Möglich ist auch, dass sich eine Osteoporose oder – bei Kindern – Wachstumsstörungen entwickeln.
Kinder können bereits in den ersten Lebensmonaten unter Zöliakie leiden. Erste Anzeichen treten bereits direkt nach der Umstellung auf getreidehaltige Kost auf. Doch oft werden die Symptome erst spät erkannt. Viele der betroffenen Kinder haben Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall oder leiden an Appetitlosigkeit. Oft entwickeln sich diese Kinder, aufgrund der Unterversorgung mit Nährstoffen, merklich langsamer als ihre Altersgenossen.
Wie stelle ich fest, ob ich an einer Glutenunverträglichkeit leide?
Bei Verdacht auf Zöliakie suchen Sie bitte einen Arzt auf. Nach Aufnahme der Krankengeschichte kann er eine Blutuntersuchung veranlassen oder eine endoskopische Untersuchung der Darmschleimhaut. Werden Antikörper gegen Gliadin (ein bestimmter Bestandteil des Glutens) im Blut gefunden, leidet die betroffene Person höchstwahrscheinlich an einer Glutenunverträglichkeit. Durch die Endoskopie lassen sich typische Veränderungen an der Darmschleimhaut feststellen.
Gibt es eine Therapie, oder welche Mittel helfen mir?
Die einzig wirklich wirksame Therapie gegen Zöliakie ist ein lebenslanger Verzicht auf glutenhaltige Getreidesorten (Weizen, Dinkel, Roggen, Hafer, Gerste und Grünkern).
Das bedeutet: Meiden Sie Mehl aus den entsprechenden Getreidesorten und alle daraus hergestellten Produkte. Achten Sie auch auf verstecktes Getreide in Fertigprodukten, indem Sie die Zutatenlisten lesen und weichen Sie auf glutenfreie Produkte aus. Seit November 2005 sind alle glutenhaltigen Produkte gekennzeichnet.
Garantiert kein Gluten enthalten: Obst, Gemüse, Salat, Reis, Mais, Kartoffeln, Fleisch, Fisch, Buchweizen, Hirse, Amarant, Milch, Pflanzenöle, Nüsse, Hülsenfrüchte, Butter, Naturkäse, Wein und Sekt.
Je nach Schwere der Symptome ist es am Anfang der Therapie sinnvoll, auch Vitamine und Mineralstoffe zuzuführen. Wird die „Diät“ konsequent eingehalten, erholen sich die Betroffenen in der Regel innerhalb weniger Monate.
Weitere Informationen: Deutsche Zöliakie Gesellschaft e.V, www.dzg-online.de