Laktoseintoleranz
Laktoseintoleranz macht den Betroffenen das Leben mitunter recht schwer.
Viele Menschen haben schon einmal von der Laktoseintoleranz gehört, wissen jedoch wenig über diese Störung. Häufig quälen sich Betroffene über lange Zeit, bis sie endlich wissen, was ihnen fehlt. Bei einer Laktoseintoleranz ist Ihr Körper nicht mehr in der Lage Milchzucker, die Laktose zu verdauen. Die Laktoseintoleranz nennt man deshalb auch Milchzuckerunverträglichkeit.
Ursachen einer Laktoseintoleranz
Um den Milchzucker Laktose im Darm verdauen zu können, benötigen wir das Enzym Laktase. Säuglinge, die ja vor allem mit Milch ernährt werden, bilden dieses Enzym in großen Mengen. Erst seit ca. 7.000 Jahren sind die Menschen in der Lage, auch im späteren Lebensalter Laktose zu verdauen, die Aktivität der Laktase sinkt aber im Alter ab. Der Normalzustand eines Erwachsenen ist es eigentlich, dass er keine Laktose verarbeiten kann, Menschen, die südlich des Äquators leben, können sich deshalb kaum von Milchprodukten ernähren, es sei denn, sie sind es von Kindheit an gewöhnt.
Es gibt allerdings auch in unseren Regionen Personen, in deren Darm nicht ausreichend Laktase gebildet wird. Sie können den Milchzucker nicht in seine Bestandteile aufspalten und unverdaute Laktose gelangt in den Dickdarm, wo sie von Bakterien zu Milchsäure und Gasen vergoren wird. Diese Abbauprodukte verursachen die typischen Verdauungsbeschwerden.
Symptome von Milchzuckerunverträglichkeit
Unmittelbar nach dem Genuss von Milchprodukten kommt es zu typischen Beschwerden, wie krampfartige Bauchschmerzen, übelriechende Blähungen, Durchfall und Übelkeit.
Es können jedoch auch unspezifische Symptome auftreten, wie z.B. Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit, Schweißausbrüche, Hautprobleme.
Die Stärke der Beschwerden ist abhängig von der Menge der aufgenommenen Milchprodukte und davon, wie viel Laktase der Darm noch produziert.
Um festzustellen, ob Sie an einer Laktoseintoleranz leiden, bietet sich ein Selbsttest an. Verzichten Sie einige Tage vollständig auf alle Milchprodukte. Bessern sich in dieser Zeit Ihre Beschwerden, ist eine Laktoseintoleranz sehr wahrscheinlich. Trinken Sie dann ein Glas Wasser, in dem Sie 50 bis 100 Gramm Milchzucker aufgelöst haben. Kommt es im Anschluss zu den typischen Beschwerden, besteht ziemlich sicher eine Milchzuckerunverträglichkeit.
Ihr Arzt kann außerdem anhand eines speziellen Atemtests oder eines Gentests eine Laktoseunverträglichkeit diagnostizieren.
Die Therapie besteht am sinnvollsten darin, auf alle Milchprodukte, die Laktose enthalten, zu verzichten. Besonders laktosehaltige Lebensmittel sind Milchpulver, Kondensmilch, Eiscreme, Molke, Milch, Buttermilch, Frischkäse, Joghurt, Quark, Sahne oder Käsesorten mit einem hohen Laktosegehalt (junger Gouda). Verzichten sollten Sie allerdings auch auf milchhaltige Produkte, wie Schokolade, Milcheis, Pudding.
Außerdem sollten Sie genau auf versteckten Milchzucker in vielen Fertigprodukten achten, am besten lesen Sie sich immer die Zutatenlisten durch. Milchzucker können aber auch in Gebäck, Fertiggerichten, Tiefkühlgerichten, Wurstwaren, Salatdressings und Grillsaucen enthalten sein.
Mittlerweile sind sehr viele laktosefreie Milchprodukte auf dem Markt und auch manche Käsesorten wie z.B. lange gereifter Käse enthalten wenig bis gar keinen Milchzucker.
Da der vollständige Verzicht auf Milchprodukte aber zu einem Calciummangel führen kann, achten Sie bitte darauf genügend Lebensmittel mit einem hohen Calciumgehalt zu sich zu nehmen. Besonders viel Calcium ist in Fenchel, Broccoli, Blattspinat und Grünkohl enthalten. Werden Sie zu Ihrem eigenen Ernährungsexperten und probieren Sie aus, wie viel Milchzucker Ihnen gut tut.
Wenn sich manchmal der Verzehr von milchzuckerhaltigen Lebensmitteln nicht vermeiden lässt (z.B. auf Reisen) können Sie das fehlende Enzym auch als Tabletten zuführen.