Tetanus
Gegen Wundstarrkrampf hilft nur Impfen! Bei einer Infektion entstehen schmerzhafte Muskelkrämpfe und Lähmungen. Zunächst spürt der Erkrankte allgemeine Schmerzen und ein Spannungsgefühl in der Wunde.
Tetanus oder auch Wundstarrkrampf ist eine schwere lebensgefährliche Infektionskrankheit, die entstehen kann, wenn bestimmte Bakterien über Wunden in den Körper gelangen und schließlich muskelsteuernde Nervenzellen erreicht. Es entstehen, die für die Erkrankung typischen schmerzhaften Muskelkrämpfe und Lähmungen.
Ursachen von Wundstarrkrampf
Der Krankheitserreger von Tetanus ist ein sehr widerstandsfähiges Bakterium mit dem Namen Clostridium tetani. Das Bakterium kann sehr resistente Sporen bilden, die fast überall vorkommen, vor allem in Erde und Straßenstaub. Gelangen die Sporen dieses Bakteriums über eine Wunde in unseren Körper, kann sich der Erreger dort vermehren und ein Gift (Toxin) bilden.
Die Gefahr der Tetanus-Infektion besteht vor allem bei schlecht durchbluteten Wunden, stark ausgefranste Wundrändern, stark verschmutzten Wunden oder Fremdkörpern, die im Gewebe stecken, z.B. Holzsplitter oder Rosendornen.
Symptome bei Tetanus
Die Inkubationszeit bei Tetanus, also die Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Erkrankung, beträgt in der Regel drei Tage bis drei Wochen, kann aber auch länger dauern.
Zu Beginn der Erkrankung zeigt der Betroffene unspezifische Symptome, wie Kopf-, Rücken-, Muskelschmerzen, Reizbarkeit, Unruhe und ein Spannungsgefühl in der betroffenen Wunde.
Im weiteren Verlauf kommt es zu einen Krampf der Kau- und Gesichtsmuskulatur, dadurch können die Betroffenen den Mund nicht mehr richtig schließen (sogenannte Kiefersperre) und haben einen grinsenden Gesichtsausdruck, auch bekannt als Teufelsgrinsen. Die Muskelstarre breitet sich schließlich auch auf die Nacken- und Rückenmuskulatur aus.
Durch geringste Reize, wie z.B. Licht, Geräusche oder auch Berührungen werden äußerst schmerzhafte, zuckende Krämpfe ganzer Muskelgruppen ausgelöst, die bis zu zwei Minuten anhalten können und immer wiederkehren. Durch die Krämpfe kann es zu Wirbelbrüchen und Beeinträchtigung der Atmung kommen.
Die Diagnose Tetanus stellt ein Arzt anhand der typischen Symptomatik. Zur Bestätigung der Diagnose ist es möglich, im Blut das Tetanus-Toxin nachzuweisen. Gegen die ausgebrochene Erkrankung gibt es keine ursächliche Behandlung, es ist nur möglich, die Symptome zu lindern.
Die Wunde wird gründlich chirurgisch gesäubert. Der Patient erhält hochdosiert Antikörper gegen das Toxin und eine aktive Impfung, um die eigene Antikörperbildung anzukurbeln. Der Kranke wird in einem abgedunkelten und schallgeschützten Raum untergebracht und erhält Beruhigungsmittel. In schweren Fällen sind Medikamente zur Muskelentspannung und maschinelle Beatmung erforderlich.
Tetanus vorbeugen
Gegen Tetanus ist eine wirksame Impfung erhältlich. Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut in Berlin empfiehlt die Grundimmunisierung nach Vollendung des zweiten Lebensmonats als Kombinationsimpfung mit Diphterie und Keuchhusten. Ein vollständiger Schutz ist aber erst nach drei Impfungen vorhanden. Eine Auffrischung sollte im 5. oder 6. Lebensjahr erfolgen. Der Impfschutz ist etwa zehn Jahre wirksam, danach sollte eine Auffrischung gegeben werden.
Bei einer unvollständigen oder fehlenden Grundimmunisierung oder unklarem Impfstatus werden bei tiefen oder verschmutzen Wunden vom behandelnden Arzt zusätzlich zur Tetanus-Impfung auch Antikörper gegen Tetanus (Passivimpfung) verabreicht.