Röteln bei Kindern
Röteln sind eine hoch ansteckende Viruserkrankung, die primär im Kindesalter auftritt und sich vor allem im Frühjahr epidemieartig ausbreiten kann.
Ursachen und Symptome von Röteln
Röteln werden durch das Rötelnvirus verursacht. Dieses ist auch unter dem Namen Rubella-Virus bekannt und zählt zur Familie der Togaviren. Ein direkter Kontakt zu einem Röteln-Patienten ist für die Ansteckung nicht erforderlich, da das Virus durch Tröpfcheninfektion beim Niesen, Sprechen oder Husten an die Luft abgegeben wird und so von Mensch zu Mensch übertragen werden kann. Besonderheit des Rötelnvirus ist seine überdurchschnittliche Reichweite, bei der eine Ansteckung selbst über eine Distanz von mehr als einem Meter möglich ist.
Ist eine Ansteckung erfolgt, so besiedelt der Erreger die Schleimhaut und breitet sich über den Blutkreislauf im gesamten Organismus aus. Die Inkubationszeit der Erkrankung beträgt 14 bis 21 Tage.
Röteln gehen zunächst mit allgemeinen Erkältungsbeschwerden wie Husten, Schnupfen und Kopfschmerzen einher. In vielen Fällen treten keine weiteren Symptome auf, was dazu führt, dass die Erkrankung oft gar nicht erkannt oder diagnostiziert wird.
Weitere Symptome der Röteln sind:
- leichtes Fieber,
- gerötete Augen oder Bindehautentzündung,
- geschwollene, schmerzende Lymphknoten hinter den Ohren und im Nacken.
Zwei Tage nach dem Auftreten der Schwellungen zeigt sich hinter den Ohren ein hellroter oder bräunlich-gefleckter Ausschlag. Dieser breitet sich von der Ohrregion auf Gesicht und Hals aus und greift von dort aus schließlich auf den gesamten Körper über.
Der Ausschlag ist – wenn überhaupt – nur mit leichtem Juckreiz verbunden. Nach zwei bis drei Tagen bildet sich der Ausschlag wieder zurück. Akute Ansteckungsgefahr besteht bereits eine Woche vor Erscheinen des Ausschlages. Diese bleibt noch eine Woche nach Abklingen des Ausschlages bestehen. Die meisten Kinder fühlen sich trotz der Infektion jedoch nicht übermäßig krank.
Röteln behandeln und vorbeugen
Besteht der Verdacht auf Röteln, sollten Sie Ihr Kind dem Kinderarzt vorstellen. Dieser wird die Röteln oft schon anhand des Hautbildes und der typischen Lymphknotenschwellung erkennen. Da die Röteln in ihrem Symptombild jedoch ähnlich wie Masern oder Scharlach beschaffen sind, muss eine abschließende Blutuntersuchung durchgeführt werden.
Eine gezielte Röteln-Therapie gibt es nicht. Aufgrund des gemäßigten Krankheitsverlaufes ist eine spezielle Behandlung in den meisten Fällen auch nicht erforderlich. Gegen Fieber und eventuelle Schmerzen kann der Kinderarzt entsprechende Mittel verordnen.
Sie können einer Röteln-Infektion vorbeugen, indem Sie Ihr Kind bereits im Säuglingsalter impfen lassen. Die erste Röteln-Impfung wird für den 11. bis 14. Lebensmonat empfohlen. Zumeist wird dabei ein Kombinationsimpfstoff verabreicht, der gleichzeitig eine Immunisierung gegen Masern und Mumps bewirkt. Die zweite Röteln-Impfung darf frühestens vier Wochen nach der Erstimpfung erfolgen und wird für das zweite Lebensjahr empfohlen.
Komplikationen sind bei einer Röteln-Infektion selten. Gefährlich ist die Erkrankung vor allem für Schwangere, da Röteln in der Frühschwangerschaft zu schweren Schädigungen des Embryos führen können, die einen Schwangerschaftsabbruch erforderlich machen. Wichtig ist die Impfung daher vor allem für Mädchen im Hinblick auf eine spätere Schwangerschaft. Um einer Ausbreitung der Krankheit vorzubeugen, sollten jedoch auch Jungen geimpft werden.
Eine bereits überstandene Röteln-Infektion führt zur Bildung von Abwehrstoffen im Blut. Sollten Sie nicht sicher sein, ob Ihr Kind ausreichend gegen Röteln geschützt ist, können Sie eine Blutuntersuchung vornehmen lassen.