Nervenschmerz
Nervenschmerzen (med. Neuralgien) sind starke, meist plötzlich auftretende, einschießende Schmerzen im Bereich eines Nervs oder Nervengeflechts.
Neuralgien treten immer häufiger auf und die Zahl der Betroffenen wächst.
Ursachen von Nervenschmerzen
Die Ursachen für Nervenschmerzen können sehr unterschiedlich sein.
Meistens wird ein Nerv stark geschädigt, wie etwa bei einem Bandscheibenvorfall bei dem der Nervenkanal im Rückenmark gedrückt oder sogar abgedrückt wird. Aber auch bakterielle oder virale Infektionen können zu einer Entzündung von Nerven führen und chronische Schmerzen verursachen, wie beispielsweise bei der Gürtelrose (Herpes zoster). Die Borelliose (Erkrankung durch einen Zeckenbiss) kann in einem chronischen Stadium typischerweise starke nächtliche Nervenschmerzen zeigen.
Muss durch einen Unfall ein Körperglied (Finger, Hand, Fuß, Bein) amputiert werden, leiden die Betroffenen häufig unter sogenannten Phantomschmerzen. Hier schmerzt typischerweise die entfernte Gliedmaße noch über Wochen oder Monate, die Reizweiterleitung der Nerven wurde einfach abgetrennt und dieser „Nervenschnitt“ muss genauso verheilen, wie eine Hautwunde.
Nervenschmerzen können aber auch ohne jede erkennbare Ursache auftreten, dies kommt häufig bei dem Krankheitsbild der Trigeminusneuralgie vor. Hier treten stärkste (kaum auszuhaltende) anfallsartige, einschießende Schmerzen im Gesicht auf.
Symptome bei Neuralgien
Unabhängig von der Ursache, werden Nervenschmerzen von Betroffenen meist als einschießende, stechend-brennende Schmerzen beschrieben, die kaum auszuhalten sind. Sie zählen zu den stärksten Schmerzen überhaupt.
Sie können dauerhaft bestehen oder anfallsartig auftreten, sodass zwischen zwei Schmerzattacken Beschwerdefreiheit besteht.
Ist der Nerv nicht komplett geschädigt oder entzündet, sondern nur teilweise angegriffen, können auch Symptome wie Kribbeln, Ameisenlaufen und Taubheitsgefühl auftreten. Dies ist häufig der Fall, wenn der Nerv nicht richtig versorgt wird.
Diagnose einer Neuralgie
Nervenschmerzen sind meist schwierig zu diagnostizieren. Der Arzt wird sowohl über eine ausführliche Anamnese mit gezielten Fragen also auch über eine neurologische Untersuchung versuchen, die richtige Diagnose zu stellen. Blutwerte können zusätzlich Aufschluss geben.
Therapie von Nervenschmerzen
Wichtig ist, dass die Diagnose zeitnah gestellt wird, sodass die auslösenden Faktoren der Nervenschmerzen beseitigt werden, sodass beispielsweise im Falle eines Bandscheibenvorfalls keine dauerhafte Nervenschädigung eintritt. Wäre dies der Fall, kann nur noch symptomatisch mit starken medikamentösen Schmerzmitteln eine Linderung des Schmerzes versucht werden. Allerdings gewöhnt sich der Körper recht schnell an die Wirkung der Schmerzmittel und häufig muss die Dosis kontinuierlich erhöht werden. Wegen der Nebenwirkungen der dauerhaften Medikation sollten regelmäßige Kontrollen der Blutwerte vorgenommen werden.
Dauerhafte Schmerzen schränken den Alltag und das Lebensgefühl stark ein und nicht selten leiden chronische Schmerzpatienten unter Depressionen. In diesem Fall kann eine individuelle Verschreibung von Antidepressiva sinnvoll sein.
Auch andere alternative Therapien, wie Homöopathie, Akupunktur und Osteopathie können den Schmerz lindern oder sogar heilen. Da auch psychische Belastungen, Verspannungen und Stress zu Nervenschmerzen führen können, sind Entspannungsübungen eine gute Ergänzung in der Schmerztherapie.
Die B-Vitamine (vornehmlich B6 + B12) benötigt unser Körper für eine optimale Nervenversorgung. Eine Substitution – gerade von Vitamin B12 – wirkt unterstützend. Sprechen Sie Ihren Arzt oder Apotheker an.