Mumps bei Kindern
Gegen Mumps können Sie Ihr Kind schon ab dem 11. Lebensmonat impfen lassen. Die Krankheit kann unterschiedlich verlaufen. Bei einigen Kindern geht der Ziegenpeter ohne besondere Beschwerden vorüber.
Mumps (Parotitis epidemica), auch Ziegenpeter genannt, ist eine vom Mumps-Virus übertragene, akute Infektionskrankheit, von der vor allem Kinder unter 15 Jahren betroffen sind. Eine Häufung der Krankheit zeigt sich besonders bei Jungen.
Ursachen und Symptome von Ziegenpeter
Das Mumps-Virus (Paramyxovirus parotitis) wird beim Husten, Niesen oder Sprechen durch Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen. Besonders gefährdet sind städtische Gebiete, in denen es vor allem in der kalten Jahreshälfte zum epidemieartigen Auftreten der Erkrankung kommen kann. Geschlossene Räume bieten dem Erreger hier besonders günstige Bedingungen für seine Ausbreitung. Die Inkubationszeit der Erkrankung liegt bei zwei bis drei Wochen.
Das Symptombild bei Mumps kann recht unterschiedlich beschaffen sein. Bei einigen Kindern geht die Erkrankung ohne besondere Beschwerden und ohne Fieber vorüber. Die meisten Erkrankten jedoch klagen über Fieber und eine schmerzhafte Schwellungen der infizierten Speicheldrüsen, vor allem der Ohrspeicheldrüsen. Die Ohrenschmerzen beginnen rund 24 Stunden nach Ausbruch der Krankheit und zeigen sich häufig einseitig. Das Schlucken sowie das Öffnen des Mundes werden als schmerzhaft empfunden.
Oft kommt es nach wenigen Tagen auch zum Anschwellen der anderen Seite. Symptome wie Kopfschmerzen, Magenschmerzen und Müdigkeit können die Krankheit ebenfalls begleiten.
Die Schwellung der Ohrspeicheldrüsen ist nicht scharf differenziert. Auch andere Drüsen im Kieferbereich können infiziert sein und infolgedessen anschwellen, sodass die Kieferkante nicht mehr abgrenzen lässt. Meist klingen Fieber, Schmerzen und Schwellungen nach einer Woche wieder ab. Die Heilung selbst kann bis zu 14 Tage dauern. Eine Woche vor dem Auftreten der Drüsenschwellungen und eine Woche danach gelten die Betroffenen als infektiös.
Breitet sich das Virus im Körper aus, kann es auch auf die Bauchspeicheldrüse, die Hoden oder das Gehirn übergreifen. Sollte Ihr Kind während einer Mumps-Erkrankung plötzlich Symptome wie einen steifen Hals, Schläfrigkeit, Teilnahmslosigkeit oder Übelkeit und Erbrechen zeigen, müssen Sie umgehend einen Arzt aufsuchen, da diese Symptome auf eine Hirnhautentzündung oder gar eine Gehirnentzündung hindeuten. Durchfall und starkes Erbrechen hingegen lassen eine Bauchspeicheldrüsenentzündung vermuten. Hierbei handelt es sich um ernsthafte Komplikationen, die schnell voranschreiten und umgehend behandelt werden müssen, um schwerwiegende Folgeschäden zu vermeiden. In sehr seltenen Fällen können auch die Eierstöcke, die Schilddrüsen, die Gelenke, die Nieren oder Augen und Herz betroffen sein.
Mumps behandeln und vorbeugen
Bei einem normalen Krankheitsverlauf ohne Komplikationen können Sie die Mumps-Behandlung in der Regel zu Hause durchführen. Die Mumps-Therapie erfolgt symptomatisch. Gegen den Erreger selbst gibt es keine wirksamen Präparate, aber die Beschwerden können gelindert werden.
Fieber können Sie mit sanften, fiebersenkenden Mitteln behandeln. Leichte Schmerzmittel helfen gegen Ohrenschmerzen und Schluckbeschwerden. Bei Komplikationen wie der Gehirn- oder Hodenentzündung wird der Kinderarzt entzündungshemmende Medikamente verordnen.
Achten Sie besonders darauf, dass Ihr Kind viel trinkt und sich körperlich schont. Meiden Sie saure Speisen und Getränke (beispielsweise Orangensaft), da diese die Speicheldrüsen zu vermehrter Arbeit anregen. Besser geeignet sind Getränke wie Kräutertee oder stilles Mineralwasser.
Sie können Ihr Kind ab dem elften Lebensmonat in einer Kombinationsimpfung gegen Mumps, Masern und Röteln impfen lassen. Vier Wochen nach der Erstimpfung sollte eine Wiederholungsimpfung erfolgen. Auch nach überstandener Mumps-Erkrankung sind die Betroffenen gewöhnlich ein Leben lang vor der Erkrankung geschützt. Zweitinfektionen sind zwar möglich, kommen praktisch aber kaum vor.