Insektengiftallergie
Kommt es bei Kindern nach einem Insektenstich zu einer starken allergischen Reaktion, so spricht man von einer Insektengiftallergie.
Ursachen und Symptome einer Insektengiftallergie
In Mitteleuropa werden Insektengiftallergien bei Kindern hauptsächlich durch das Gift von Honigbienen und Wespen ausgelöst. Das Gift der Biene ist dabei auf der ganzen Welt nahezu identisch. Die Zusammensetzung des Wespengiftes hingegen variiert von Kontinent zu Kontinent. Auch das Gift der Hummel kann eine Insektengiftallergie bei Kindern auslösen, allerdings kommen Hummelstiche praktisch nicht vor.
Während bei erwachsenen Nichtallergikern größere Mengen eines Insektengiftes erforderlich sind, um eine toxische Reaktion hervorzurufen, kann bei Kindern und Kleinkindern schon ein einziger Stich genügen. Die Ursache der allergischen Reaktion liegt in den einzelnen Bestandteilen des Insektengiftes begründet. Während einige Substanzen Histamin freisetzen, das auch bei Nichtallergikern zu örtlichen Reaktionen führt, sind bestimmte Eiweißbestandteile für die eigentliche Allergiereaktion verantwortlich.
Kommt es zu einer echten allergischen Reaktion, werden vom betroffenen Kind Antikörper gebildet, die zur Freisetzung von körpereigenen Mittlersubstanzen und Histamin führen und so die teilweise lebensbedrohlichen Reaktionen bewirken. Antikörper gegen Insektengifte lassen sich sowohl im Haut- als auch im Bluttest nachweisen.
Insektenstiche und Insektengiftallergien bei Kindern gehen mit verschiedenen Symptomen einher. Die Reaktionen auf einen Insektenstich werden dabei eingeteilt in Lokalreaktionen, verstärkte Lokalreaktionen, leichte bis mittelschwere Allgemeinreaktionen und schwere Allgemeinreaktionen.
Die Lokalreaktion zeigt sich mit Rötung und Hautschwellung um die Einstichstelle herum. Beides ist mit leichten bis mittleren Schmerzen verbunden.
Die verstärkte Lokalreaktion geht mit erheblicher Rötung und Schwellung einher. Die Hautreaktion zeigt sich dabei mit einem Durchmesser von zehn Zentimetern und mehr und hält länger als 24 Stunden an. Auch können sich Rötung und Schwellung auf das komplette Körperglied des Kindes ausbreiten. Die Symptome ähneln denen einer Infektion.
Die leichte bis mittelschwere Allgemeinreaktion ist durch Nesselausschlag auch an entfernten Körperpartien gekennzeichnet. Gesichtsschwellungen, Juckreiz, Übelkeit und Atemnot werden ebenfalls beobachtet. Der Kreislauf des Kindes ist bei der leichten bis mittelschweren Allgemeinreaktion noch stabil.
Die schwere Allgemeinreaktion schließlich geht mit Übelkeit, Erbrechen und Atemnot einher. Der Kreislauf des Kindes kollabiert. Es kann zum Schockzustand kommen. Die schwere Allgemeinreaktion infolge einer Insektengiftallergie bei Kindern ist lebensbedrohlich und erfordert umgehende Rettungsmaßnahmen!
Insektengiftallergien behandeln und vorbeugen
Bei der allgemeinen Lokalreaktion genügt es, den Stachel vorsichtig zu entfernen, ohne Druck auf die Giftdrüse auszuüben. Durch anschließende Kühlung reduzieren Sie die Schwellung und mindern die Schmerzen des Kindes. Bei leichten allergischen Reaktionen hilft Fenistil. Zeigt das Kind Anzeichen einer verstärkten Lokalreaktion oder einer Allergiereaktion, sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen. Dieser wird dem Kind ein Antihistaminikum oder ein Kortisonpräparat verabreichen.
Kinder, die an einer Insektengiftallergie leiden, müssen in der Bienen- und Wespenzeit immer eine Notfallapotheke bei sich führen, die ein Antihistaminikum, ein Kortisonpräparat und Adrenalin mit schriftlicher Dosierungsanweisung enthält. Die Verabreichung dieser Präparate sollten Sie im Vorfeld üben, um im Notfall keine Zeit zu verlieren!
Besonders bei Kindern, die an einer Insektengiftallergie leiden, sollten Sie die folgenden Sicherheitshinweise beachten:
- Lassen Sie Kinder im Freien keine süßen Speisen und Getränke verzehren!
- Besondere Vorsicht ist im Sommer bei süßen Getränken in Dosen geboten!
- Achten Sie darauf, dass Kinder im Freien geschlossene Schuhe tragen!
- Lassen Sie Kinder nicht in der Nähe von Fallobstwiesen spielen!