Erbrechen bei Kindern
Erbrechen ist die schwallartige Entleerung des Mageninhaltes durch den Mund. Erbrechen ist ein komplexer Vorgang, der durch das Brechzentrum im Gehirn gesteuert wird.
Ursachen von Erbrechen
Kinder erbrechen schnell einmal und in den meisten Fällen sind die Ursachen ganz harmlos. Ihr Kind hat eventuell etwas Falsches oder zu viel durcheinander gegessen oder ein kaltes Getränk zu schnell getrunken.
Die häufigste Ursache sind allerdings Infektionen mit Viren oder Bakterien. Der häufigste Erreger bei Säuglingen und Kleinkindern ist das Rotavirus. Andere Erreger sind beispielsweise Noroviren, Adenoviren, Salmonellen oder E.coli-Bakterien.
Bei Noroviren gelangen Erreger beim Erbrechen in die Luft, die von anderen Personen eingeatmet werden. Bei allen anderen Erregern erfolgt die Übertragung durch Schmierinfektion. Dabei gelangen nach dem Stuhlgang Erreger an die Hände, diese werden dann entweder direkt übertragen oder über Lebensmittel oder Gegenstände, wie Türklinken.
Allerdings können auch schwere Erkrankungen die Ursache sein, wie eine Blinddarmentzündung, eine Meningitis oder eine Gehirnerschütterung, dann treten aber zusätzlich noch weitere Symptome auf.
Zeigen sich bei Säuglingen eine Gedeihstörung und schwallartiges Erbrechen nach den Mahlzeiten, kann auch eine Stenose des Magenpförtners (Pylorusstenose) dahinter stecken.
Symptomen von Erbrechen
Steckt hinter dem Erbrechen eine infektiöse Durchfallerkrankung, beginnt die Krankheit meist mit Übelkeit, Appetitlosigkeit, manchmal auch mit Erbrechen. Kurz darauf kann es zu Bauchkrämpfen kommen, darauf folgt meist Durchfall, der unterschiedliche Konsistenz und Farbe haben kann. Auch Fieber kann dazu kommen. Wenn Kinder starken Durchfall und Erbrechen haben, besteht die Gefahr, dass sie austrocknen.
Diagnose und Therapie bei Erbrechen
Einen Arzt sollten Sie aufsuchen, wenn Ihr Kind unter unstillbarem Erbrechen leidet, das Erbrochene Blut enthält, wenn Ihr Kind zusätzlich hohes Fieber hat oder wenn es benommen oder apathisch wirkt, Kopfschmerzen und Nackensteife auftritt oder wenn es sich nach einem Sturz auf den Kopf erbrechen muss.
Ihr Kinderarzt wird zunächst die gesamte Krankengeschichte aufnehmen und Ihr Kind körperlich untersuchen. Eventuell wird er weitere Untersuchungen veranlassen, wie eine Blutuntersuchung. Die Therapie richtet sich dann nach der Ursache des Erbrechens. Eventuell wird er Ihrem Kind Zäpfchen verschreiben, die den Brechreiz mildern.
Ist Ihr Kind sehr stark ausgetrocknet und leidet es an starkem Erbrechen und Durchfall, ist manchmal auch ein Krankenhausaufenthalt erforderlich.
Weitere Maßnahmen bei Erbrechen
Muss Ihr Kind erbrechen, beruhigen Sie es. Erbricht es im Liegen, so nehmen Sie es hoch. Lindernd wirkt ein kühler Waschlappen auf der Stirn. Lassen Sie Ihr Kind nach dem Erbrechen den Mund mit kaltem Wasser ausspülen und bieten Sie ihm Pfefferminz- oder Kamillentee an, eventuell zu Beginn löffelweise.
Um den Verlust an Mineralien auszugleichen geben Sie in jede Tasse eine Prise Salz und 1 bis 2 Teelöffel Traubenzucker. In der Apotheke bekommen Sie außerdem fertige Elektrolyt-Lösungen zum Trinken.
Stillbabys sollten weiter gestillt werden. Bekommt Ihr kleiner Patient wieder Hunger, bieten Sie ihm leicht verdauliche Nahrungsmittel, wie geriebener Apfel, Bananen, Weißbrot, gekochte Haferflocken, Kartoffelbrei, Zwieback, Brühe mit Reis und gekochten Karotten an.