Borelliose
Borreliose ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die fast immer durch infizierte Zecken übertragen werden kann, selten auch durch Bremsen und Stechmücken.
Da von Juni bis September die Zecken besonders aktiv sind, wird der Erreger vor allem in diesen Monaten übertragen. Die Borreliose ist eine Multisystemerkrankung, das bedeutet der Erreger kann den ganzen Körper befallen, vor allem aber Gelenke, Haut und Nervensystem.
Ursachen von Borreliose
Die Erreger der Borreliose sind Borrelien-Bakterien, beispielsweise Borrelia burgdorferi. Die schraubenförmigen Bakterien sitzen im Darm der Zecke und werden ungefähr 8 bis 12 Stunden nach dem Biss oder im Todeskampf (beispielsweise wenn die Zecke gequetscht wird) übertragen. Deshalb sollten Zecken so schnell wie möglich mit speziellen Zeckenzangen entfernt werden. Der Biss der Zecke selber ist völlig schmerzlos und wird in vielen Fällen gar nicht bemerkt, da die Zecke nach dem Vollsaugen abfällt.
Das größte Risiko eines Zeckenbisses besteht im Gebüsch, an Waldrändern oder in hohem Gras auf Wiesen. Allerdings wird nicht durch jeden Zeckenstich automatisch Borreliose übertragen. Die Durchseuchung der Zecken variieren je nach Region und reichen von 5 bis weit über 40 Prozent.
Symptome von Borreliose
Die Borreliose kann sehr unterschiedlich verlaufen und ist deshalb sehr schwer zu erkennen. Wissen Sie allerdings, dass Ihr Kind von einer Zecke gebissen wurde, sollten Sie besonders aufmerksam sein.
Ein bis drei Wochen nach dem Biss kann es zu einer typischen Hauterscheinung kommen. Rings um die Bissstelle zeigt sich eine runde Rötung, die allmählich größer wird, vom Biss nach außen wandert und in der Regel nicht juckt, die so genannte Wanderröte. Die Wanderröte ist so typisch für die Borreliose, dass schon alleine durch ihr Auftreten eine Borreliose diagnostiziert werden kann.
Gleichzeitig mit der Wanderröte können Symptome auftreten, die an eine Sommergrippe denken lassen, wie Kopfschmerzen, Fieber, Müdigkeit und Durchfall. Wird die Borreliose in diesem Stadium nicht behandelt, breiten sich die Erreger auf den ganzen Körper aus.
Im nächsten Stadium, das wenige Monate nach dem ersten Stadium auftreten kann, zeigen sich eventuell Nerven- und Gelenkschmerzen oder Lähmungen, die von starken Schweißausbrüchen begleitet sein können.
Bei Kindern tritt häufig eine einseitige Lähmung des Gesichtsnervs auf, die Kinder können ein Auge nicht mehr richtig schließen, und der Mundwinkel hängt herunter.
Monate bis Jahre später kommt es dann zum dritten Stadium, die Patienten leiden an chronischen Gelenkschmerzen, Hautveränderungen oder auch an einer chronischen Entzündung des Nervensystems mit Lähmungen und chronischer Müdigkeit.
Diagnose und Therapie von Borreliose
Beobachten Sie nach einem Zeckenbiss die charakteristische Wanderröte, sollten Sie sofort einen Arzt aufsuchen. Dieser wird die genaue Krankengeschichte aufnehmen und Sie körperlich untersuchen. Ist die Wanderröte eindeutig erkennbar, reicht dies aus, um eine Therapie gegen Borreliose zu beginnen.
Bestehen nur unspezifische Symptome, wie Gelenkschmerzen, wird Ihr Arzt zuerst Blut abnehmen, um festzustellen, ob Antikörper gegen Borrelien vorhanden sind. Ist das erste Symptom eine Gesichtslähmung, ist es am besten, ein Krankenhaus aufzusuchen.
Eine schnelle Therapie ist sehr wichtig. Je früher damit begonnen wird, desto eher besteht Aussicht auf vollständige Heilung. Zur Therapie von Borreliose werden dann Antibiotika verschrieben, wobei die Dauer der Einnahme von der Schwere der Erkrankung abhängt.
Borreliose vermeiden
Eine Impfung gegen Borreliose gibt es bisher nicht. Deshalb ist die beste Vorbeugung, sich gegen Zecken zu schützen. Sie und Ihre Kinder sollten beim Aufenthalt im Wald möglichst helle und dicht schließende Kleidung mit langen Ärmeln und Hosenbeinen tragen.
Meiden Sie das dichte Unterholz. Suchen Sie sich und Ihre Kinder nach dem Aufenthalt im Wald oder auf Wiesen gründlich auf Zecken ab, vor allem die Achselhöhlen, Leisten und Kniekehlen.
Hat doch einmal eine Zecke zugebissen, entfernen Sie diese möglichst rasch mit einer speziellen Zeckenzange oder den Fingernägeln. Dabei sollten Sie die Zecke nicht drehen, sondern unter stetigem Zug herausziehen. Vermeiden Sie, die Zecke zu quetschen und bestreichen Sie diese auch nicht mit Öl oder Klebstoff. Inzwischen gibt es spezielle Labore, in denen Sie die Zecke auf Borreliose untersuchen lassen können.