Acetylsalicylsäure ASS Tabletten & Medikamente
Der Wirkstoff Acetylsalicylsäure (ASS) gehört zu den nicht-steroidalen Antirheumatika. Er ist vielen Menschen vor allem unter dem Markennamen Aspirin® der Bayer Vital GmbH bekannt, wird allerdings auch von weiteren Herstellern angeboten. ASS wirkt schmerzlindernd, fiebersenkend, entzündungshemmend und in niedrigen Dosierungen blutverdünnend. Es gehört zu den weltweit am häufigsten eingesetzten Wirkstoffen für verschiedene Anwendungsgebiete. ...weiterlesen

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Granulat zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen, 10 St, STADA Consumer Health Deutschland GmbH

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Tabletten, 20 St, BERLIN-CHEMIE AG

Tabletten, 100 St, Dr. Pfleger Arzneimittel GmbH
Entdeckung von Acetylsalicylsäure
Die Entdeckung von Acetylsalicylsäure (ASS) soll auf das Jahr 1897 zurückgehen. Wurde Salicylsäure, ein Bestandteil der Weidenrinde, zuvor zwar bereits lange Zeit als Extrakt eingesetzt, um Fieber und Schmerzen zu lindern*, gelang erst dem Chemiker Dr. Felix Hoffmann im Labor der Farbenfabriken Bayer in Wuppertal durch die Zugabe von Essigsäure erstmals die Synthetisierung von chemisch reiner und haltbarer Acetylsalicylsäure. Ein medizinischer Meilenstein! Eine ungereinigte Variante der Substanz wurde zuvor zwar bereits 1853 von dem Franzosen Charles Frederic Gerhardt in Paris hergestellt. Er kombinierte dafür Natriumsalicylat und Acetylchlorid. Die somit entstehende Säure war für den menschlichen Organismus allerdings wenig verträglich. Einige Jahre später war es dann also Dr. Hoffmann, der den Grundstein für die Behandlung von verschiedenen Krankheitsbildern mit ASS legte und aus Salicylsäure und Essigsäure den verträglichen Wirkstoff Acetylsalicylsäure herstellte. Dieser kam fortan ohne die unangenehmen Nebenwirkungen der Salicylsäure aus – und sorgte zunächst einmal für Streit. Denn auch Dr. Hoffmanns Vorgesetzter Arthur Eichengrün beanspruchte die Entdeckung der ASS für sich.** Zwar ist die genaue Urheberschaft bis heute umstritten – die Wirkung des Medikaments allerdings glücklicherweise nicht, sodass es seit 1977 einen festen Platz auf der Liste der „unentbehrlichen Arzneimittel“ der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sicher hat.***
Zusammensetzung und Wirkung
Der Arzneistoff ASS gehört der Gruppe der nicht-steroidalen Antirheumatika (NSRA) an. Er wird den Cyclooxygenasehemmern zugeordnet. Diese hemmen körpereigene Enzyme. Zwar ist der Stoff schwer wasserlöslich, als farb- und geruchloses, kristallines Pulver ist ASS allerdings vorwiegend in Tabletten oder Granulat enthalten und lässt sich folglich gut einnehmen. In Kombipräparaten sind neben Acetylsalicylsäure häufig weitere Wirkstoffe wie Paracetamol, Coffein oder Vitamin C enthalten. Im klinischen Kontext, also in Krankenhäusern, wird ASS als Schmerzmittel in Form einer Infusion verabreicht und gelangt somit direkt ins Blut.
Aber wie wirkt ASS eigentlich genau im Körper? Wir haben die zentralen Wirkweisen zusammengefasst:
Schmerzlindernd | ASS hemmt die Bildung der Gewebshormone Prostaglandine. Diese verstärken Entzündungsreaktionen und sorgen dafür, dass Betroffene etwa im Kopf, den Zähnen oder den Gelenken Schmerzen wahrnehmen. ASS lindert diese. |
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Fiebersenkend | Auch im Falle von Fieber hat die durch ASS gehemmte Bildung von Prostaglandinen das Abklingen von Entzündungen und eine sinkende Körpertemperatur zur Folge. |
Entzündungshemmend | Produziert der Körper aufgrund der Einnahme von ASS keine Prostaglandine mehr, werden Entzündungen eingedämmt. |
Blutverdünnend | In geringer Dosierung verhindert ASS als Thrombozytenaggregationshemmer, dass Thrombozyten (Blutplättchen) verkleben und ein Blutgerinnsel bilden. |
Antirheumatisch | Als nicht-steroidales Antirheumatika enthält ASS kein Kortison und kann bei rheumatischen Erkrankungen für die Behandlung von Schmerzen und Entzündungen eingesetzt werden. |
Der Wirkmechanismus von Acetylsalicylsäure ist zwar komplex, kann allerdings vereinfacht dargestellt werden: Der Arzneistoff blockiert die körpereigene Produktion der Gewebshormone Prostaglandine. Die Botenstoffe sind an Entzündungsprozessen beteiligt und haben Einfluss auf Schmerzrezeptoren. Wird die Prostaglandinsynthese durch die ASS verhindert, geht die Entstehung von Entzündungsprozessen zurück und die Schmerzwahrnehmung sinkt. ASS wirkt relativ schnell und sorgt nach etwa 10 bis 30 Minuten für eine Besserung der entsprechenden Beschwerden.
Anwendungsgebiete von Acetylsalicylsäure Medikamenten
ASS kann in Form von Tabletten, Granulat oder (seltener) Infusionen in verschiedenen, mit medizinischem Fachpersonal abgestimmten Dosierungen für unterschiedliche Beschwerden eingenommen werden. Dazu zählen:
- Schmerzlinderung von leichten bis mäßig starken Kopf-, Zahn-, Gelenk-, Muskel-, Rücken- oder Periodenschmerzen.
- Fiebersenkung im Rahmen von Erkältungen oder grippalen Infekten.
- In niedrigen Dosierungen durch einen Arzt oder eine Ärztin verordnet zur Prävention, Akut- oder Nachbehandlung von Herzinfarkten, Schlaganfällen, koronaren Herzkrankheiten oder Blutgerinnseln nach operativen Eingriffen.
Nebenwirkungen & Wechselwirkungen mit anderen Präparaten
Der menschliche Organismus verträgt ASS relativ gut. Wie bei jedem Medikament kommt es aber auch in diesem Fall auf die Dosierung an. Eine Überdosierung oder die Einnahme des Wirkstoffs über einen (zu) langen Zeitraum können Nebenwirkungen wie Übelkeit, Durchfall oder Sodbrennen verursachen. Eine starke Überdosierung kann zudem Bewusstlosigkeit oder Atemlähmung zur Folge haben. Tatsächlich sind Vergiftungen durch die überdosierte Einnahme von ASS keine Seltenheit. In Deutschland gibt es dazu allerdings keine exakten Zahlen.****
Hinlänglich bekannt und nachgewiesen hingegen sind Wechselwirkungen mit anderen Präparaten wie zum Beispiel Blutverdünnern, anderen nicht-steroidalen Antirheumatika (NSRA), Kortison-Präparaten (Glukokortikoide), Antidepressiva, Blutdrucksenkern, Gichtmitteln, Schilddrüsenhormonen, Antiepileptika und weiteren. ASS sollte zudem nicht gleichzeitig mit Ibuprofen eingenommen werden, da Ibuprofen verhindert, dass ASS sich an bestimmte Enzyme bindet. Dadurch wird die schützende Wirkung von ASS auf die Gefäße blockiert. Empfehlenswert ist es, Ibuprofen nach ASS einzunehmen und zwischen den Einnahmen zwei Stunden zu warten.
Generell gilt: Die gleichzeitige Einnahme von ASS und weiteren Medikamenten sollte nur nach Rücksprache mit einem Arzt, einer Ärztin bzw. der Apotheke erfolgen.
Vorsicht gilt zudem für Patientinnen und Patienten mit Nasenpolypen, chronischen Atemwegsinfektionen, Asthma oder mit Neigung zu allergischen Reaktionen wie z.B. Heuschnupfen: Bei ihnen kann das Arzneimittel einen Asthmaanfall oder eine starke allergische Hautreaktion auslösen. Vor der Anwendung sollte ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden.
Einnahme von ASS Tabletten & Medikamenten
Für Erwachsene gilt:
500-1000 mg Acetylsalicylsäure (1-2 Tabletten) als Einzeldosis; 1500-3000 mg Acetylsalicylsäure (3-6 Tabletten) als Tagesgesamtdosis.
Die Einzeldosis kann, falls erforderlich, in Abständen von 4-8 Stunden bis zu 3-mal täglich eingenommen werden.
Für Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 14 Jahren gilt:
250-500 mg Acetylsalicylsäure (1/2-1 Tablette) als Einzeldosis; 750-1500 mg Acetylsalicylsäure (1 1/2-3 Tabletten) als Tagesgesamtdosis.
Die Einzeldosis kann, falls erforderlich, in Abständen von 4-8 Stunden bis zu 3-mal täglich eingenommen werden.
Für Jugendliche ab 14 Jahren gilt:
500-1000 mg Acetylsalicylsäure (1-2 Tabletten) als Einzeldosis; 1500-3000 mg Acetylsalicylsäure (3-6 Tabletten) als Tagesgesamtdosis.
Die Einzeldosis kann, falls erforderlich, in Abständen von 4-8 Stunden bis zu 3-mal täglich eingenommen werden.
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.
Weitere Hinweise zur Einnahme
- ASS Tabletten sollten mit ausreichend Flüssigkeit und möglichst nicht auf nüchternen Magen (also nach einer Mahlzeit) eingenommen werden.
- Die Tabletten sollten zudem unzerkaut hinuntergeschluckt werden.
- Die Dosierungsangaben auf der Packungsbeilage sind stets zu beachten. Sollte die Einnahme einer Dosis einmal vergessen werden, wird bei der nächsten Einnahme auf keinen Fall die doppelte Menge eingenommen, sondern nach Dosierungsempfehlung vorgegangen.
- Das Arzneimittel sollte nicht länger als vier Tage oder in höheren Dosen ohne Befragen des Arztes, der Ärztin, des Zahnarztes oder der Zahnärztin eingenommen werden.
Unsere pharmazeutische Beratung steht Ihnen am Telefon, per E-Mail oder Live-Chat ebenfalls persönlich zur Verfügung. Wir beraten Sie diskret und ausführlich, beantworten Fragen zu unserem Produktsortiment und unterstützen Sie bei Ihren Bestellungen.
*https://www.ptaheute.de/serien/arzneistoffe-und-ihre-indikationen/wann-wird-acetylsalicylsaeure-eingesetzt
**https://www.ardalpha.de/wissen/gesundheit/krankheiten/aspirin-ass-acetylsalicylsaeure-wirkstoff-schmerzmittel-geschichte-medikament-100.html#:~:text=Erfolgsrezept%20ASS&text=Das%20tat%20Hoffmann%20und%20entdeckte,ohne%20die%20Nebenwirkungen%20der%20Salicyls%C3%A4ure
***https://www.pharmazeutische-zeitung.de/themen/acetylsalicylsaeure/
****https://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/medikamente/risiko/unterschaetzte-risiken-des-weissen-zauberpulvers-allzweckwaffe-oder-tod-in-raten-das-macht-die-volkspille-aspirin-so-gefaehrlich_id_4222427.html